Sollte die Sauerstoffinhalation eingeschränkt werden? Führt langfristige Sauerstoffinhalation zu Vergiftungen?
Patienten im Frühstadium einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung fühlen sich wohl, wenn sie täglich Sauerstoff einatmen. Eine Ansicht bereitet ihnen jedoch immer Sorgen. Kann das langfristige Einatmen von hochkonzentriertem Sauerstoff, insbesondere wenn sie wie sie mehr als 10 Stunden am Tag Sauerstoff einatmen, zu einer Vergiftung führen?
1. Kann das Einatmen von hochkonzentriertem Sauerstoff über einen längeren Zeitraum eine Vergiftung verursachen?
Wir alle haben schon von Arzneimittelvergiftungen und Lebensmittelvergiftungen gehört. Haben Sie schon von Sauerstoffvergiftungen gehört?
Wenn über einen längeren Zeitraum eine große Menge hochkonzentrierten Sauerstoffs eingeatmet wird, beispielsweise 24 Stunden lang kontinuierlich 100 % Sauerstoff, kann dies zu einer Sauerstoffvergiftung führen, die zu Atemstillstand und schwerer Hypoxie führt. Diese Situation tritt in der Realität jedoch nur selten ein.
Eine Sauerstoffvergiftung tritt nur auf, wenn Patienten über einen längeren Zeitraum Beatmungsgeräte verwenden, um hochkonzentrierten Sauerstoff zu erhalten, oder wenn die Sauerstoffkonzentration in Säuglingsinkubatoren zu hoch ist. Auch wenn die hyperbare Sauerstofftherapie nicht richtig durchgeführt wird und der Kabinendruck zu hoch ist und die Sauerstoffinhalationszeit beim Einatmen des Sauerstoffs zu lang ist, kann eine Sauerstoffvergiftung auftreten. Die normobare Sauerstoffinhalation ist eine wichtige und in Krankenhäusern häufig angewandte Rettungs- und Behandlungsmaßnahme. Die häufig verwendete Methode zur Sauerstoffzufuhr über einen Nasenkatheter (wie in der folgenden Abbildung gezeigt, wird zum Einatmen von Sauerstoff ein Katheter in die Oberseite der Nasenhöhle eingeführt). Der Patient inhaliert ein Gemisch aus Sauerstoff und Luft und die Sauerstoffkonzentration beträgt im Allgemeinen nicht mehr als 40–50 % (der Sauerstoffpartialdruck ist niedriger als 60 kPa). Daher tritt auch bei längerer Sauerstoffinhalation des Patienten keine Sauerstoffvergiftung auf.
2. Sauerstoff-Inhalationskonzentration und tatsächliche Sauerstoffkonzentration, die die Lunge erreicht
Um dieses Problem zu verstehen, ist es entscheidend, zwischen der Sauerstoffkonzentration beim Einatmen und der Sauerstoffkonzentration, die die Lunge erreicht, zu unterscheiden.
Es gibt immer Patienten, die fragen, ob eine so hohe Sauerstoffkonzentration beim Einatmen von Sauerstoff eine Sauerstoffvergiftung verursachen kann. Dies kann als Missverständnis bezeichnet werden. Die aktuellen Sauerstofftherapie- und Sauerstoff-Gesundheitsgeräte können grob in folgende Geräte unterteilt werden: Sauerstoffgeneratoren für die Gesundheitsversorgung mit einer Sauerstoffkonzentration von 30 bis 60 %, medizinische Sauerstoffgeneratoren mit Molekularsieb und einer Sauerstoffkonzentration von mehr als 90 % sowie Sauerstoffflaschen und tragbare Sauerstoffflaschen mit noch höheren Sauerstoffkonzentrationen.
Diese Geräte verwenden grundsätzlich Sauerstoffmasken oder Sauerstoffnasenschläuche zum Einatmen von Sauerstoff, was zur offenen Sauerstoffeinatmung gehört. Das heißt, wenn eine Person einatmet, reicht die Sauerstoffzufuhr nicht aus und etwas Luft (21 % Sauerstoffkonzentration) wird nebenher eingeatmet. Die tatsächliche Sauerstoffkonzentration, die die Lunge erreicht, ist die Sauerstoffkonzentration nach dem Mischen mit Luft, d. h. die eingeatmete Sauerstoffkonzentration. Die Formel für die eingeatmete Sauerstoffkonzentration (FiO2) = 21 + 4 * Sauerstoffflussrate. Wie die Berechnung in der folgenden Abbildung zeigt, beträgt die Sauerstoffkonzentration, die die Lunge tatsächlich erreicht, selbst wenn Sauerstoff mit einer Konzentration von 99 % eingeatmet wird, nur 33 %, was immer noch weit von der Vergiftungskonzentration von 70 % entfernt ist.
Bei einer langfristigen Sauerstoffinhalation tritt daher, wenn sie in Form eines nasalen Sauerstoffschlauchs unter Normaldruck durchgeführt wird, selbst wenn Sauerstoff mehr als zehn Stunden am Tag kontinuierlich eingeatmet wird, keine Sauerstoffvergiftung auf. Man kann sagen, dass die Bedenken der meisten Patienten hinsichtlich einer Sauerstoffvergiftung unbegründet sind.
3. Langfristige Sauerstoffinhalation unterstützt eine reibungslose Atmung.
In der heutigen Zeit wird das Lebenstempo der Menschen immer schneller, der Druck wird immer größer und die geistige und körperliche Anstrengung ist groß. Einige Experten gehen davon aus, dass mindestens 10 % der Menschen in Städten unter Sauerstoffmangel leiden. Die tägliche Sauerstoffinhalation kann dazu beitragen, die geistige Überlastung zu verringern, den Arbeitsdruck zu verringern und zur Entspannung beizutragen.
Für Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung ist die Aufrechterhaltung einer langfristigen Sauerstoffinhalation die grundlegende Behandlung der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung. Die Aufrechterhaltung einer langfristigen Sauerstofftherapie kann die Atembeschwerden des Patienten erheblich lindern. Klinische Daten belegen, dass die Aufrechterhaltung einer Sauerstoffinhalation für 15 Stunden am Tag und nach 500 Tagen die Überlebensrate des Patienten erheblich verbessert und auch die Lebensqualität deutlich gesteigert wird.
Bei der Sauerstofftherapie zu Hause besteht also überhaupt kein Grund zur Sorge hinsichtlich einer Sauerstoffvergiftung. Im Gegenteil: Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung müssen sich aus gesundheitlichen Gründen an eine langfristige Sauerstofftherapie halten und wissenschaftliche Behandlungsmethoden anwenden. Wenn Beschwerden auftreten, treffen Sie keine Behandlungsentscheidungen auf eigene Faust. Gehen Sie so schnell wie möglich ins Krankenhaus, um professionellen Rat einzuholen.